Medieninformation: Topreferenten an der 9. Impulstagung am Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) – Smart durch die Arbeitswelt 4.0

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Topreferenten an der 9. Impulstagung am Gottlieb Duttweiler Institute (GDI)

Smart durch die Arbeitswelt 4.0

Unter dem Titel «Leistungsgesellschaft total – oder am Limit?» fand vorgestern,
23. Januar 2019, zum neunten Mal die vom Kaufmännischen Verband Zürich und dem
Kaufmännischen Verband Bern organisierte Impulstagung am Gottlieb Duttweiler
Institute (GDI) statt. 200 Gäste sowie namhafte Referentinnen und Referenten
setzten sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den Chancen und
Herausforderungen der heutigen Leistungsgesellschaft auseinander – darunter der
Trendforscher Richard David Precht. Gleichzeitig ist unter dem Titel «Smart in
die Zukunft» eine Edition mit den Beiträgen der Topreferenten erschienen.

Die Anforderungen im Job steigen, ein Termin jagt den anderen und die schier
unendlichen Möglichkeiten im Privatleben machen es auch nicht einfacher: Was
können wir tun, damit wir nicht Gefahr laufen, aus dem Gleichgewicht zu geraten?
Der renommierte Stress- und Depressionsforscher Prof. Dr. med. Gregor Hasler von
der Universität Fribourg setzt dem wachsenden Druck der Arbeitswelt 4.0 die
Stärkung der Resilienz entgegen. Als langjähriger Psychotherapeut kennt er
Massnahmen, um die eigene Widerstandskraft wachsen zu lassen. Konkret schlug er
in seinem Referat ein Dreipunkte-Programm vor: «Zuallererst gilt es, möglichst
viel von der Leistungsgesellschaft zu profitieren. Investieren sollte man vor
allem in die Selbst-Wirksamkeit und -Fitness, sozusagen als sein eigener Chef,
der dem Leben und dessen Herausforderungen offen begegnet. Drittens ist es
wichtig, lokale Kooperationen zu entwickeln und zu pflegen. Der unmittelbare
Austausch im Quartier, im Verein, am Wohnort und die Pflege der realen
Beziehungen hilft enorm.»

Führungscoach Angelika von der Assen beleuchtete die Wirkungen von achtsamer
Führung. Sie sprach von einer «Action Addiction» in einer Welt, die von der
totalen «Busyness» geprägt ist. Der heutige, schnell getaktete Arbeitsalltag sei
unbeständig, ungewiss, komplex und mehrdeutig. «Keiner zwingt uns, ins
Hamsterrad einzusteigen. Wir selbst sind es, die uns diesem Stress aussetzen.»
Von der Assen hielt deswegen ein klares Plädoyer gegen Multitasking, das
kurzfristig mehr Zeit und Fehler bewirkt und langfristig eine Reduktion der
Intelligenz mit sich bringt. «Achtsamkeit kann sich demgegenüber lohnen: Durch
weniger Tun und mehr Sein gewinnen wir nämlich Tempo für das Wesentliche.»

Den fulminanten Schluss der Tagung machte der deutsche Bestsellerautor und
Honorarprofessor für Philosophie Richard David Precht. Er warf einen
sorgfältigen Blick auf unsere Gesellschaft und zeigte sich dabei überzeugt: «Die
Zukunft ist bereits da – höchste Zeit also, um zu handeln. Die bürgerliche
Gesellschaft ist eine Leistungsgesellschaft und diese wird gerade durch eine
Revolution abgelöst, die viele nicht wahrhaben wollen. Sie kann, muss aber
nicht, viele Arbeitsplätze kosten.» In Prechts Augen werden in der Arbeitswelt
4.0 vor allem in IT-, Handwerks- und Empathie-Berufen Jobs generiert werden.
Humane Leistungsprofile also, die sich durch Maschinen nicht so rasch und
einfach ersetzen lassen. «Damit die neue Leistungsgesellschaft in der westlichen
Hemisphäre funktioniert, braucht es einerseits einen Umbau unseres Sozialwesens.
Und andererseits die Schaffung eines Grundeinkommens, damit Konsumenten
weiterhin die Wirtschaft in Schwung halten.»

Sämtliche Unterlagen zur GDI-Tagung sind zum Download verfügbar:
www.kfmv-zürich.ch/gdi. Die nächste Tagung der beiden KV-Verbände Zürich und
Bern findet am 22. Januar 2020 am GDI statt.

Kontakt für Medienanfragen
Rolf Butz, Geschäftsführer Kaufmännischer Verband Zürich
Tel.: 044 211 33 22; E-Mail: Rolf.Butz@kfmv-zuerich.ch

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