Medienmitteilung: Air France-KLM, Total, Groupe ADP und Airbus führen ersten Langstreckenflug mit französischem SAF durch

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Air France-KLM, Total, Groupe ADP und Airbus führen ersten Langstreckenflug mit französischem SAF durch

Air France-KLM, Total, Groupe ADP und Airbus haben sich zusammengetan, um den ersten Langstreckenflug mit in Frankreich produziertem nachhaltigem Flugtreibstoff (SAF)1 durchzuführen. Gestern um 15.40 Uhr hob der Air France-Flug 342 vom Terminal 2E des Flughafens Paris-Charles de Gaulle in Richtung Montreal ab. Seine Tanks waren zum ersten Mal mit nachhaltigem Treibstoff gefüllt, das in den französischen Werken von Total hergestellt wurde. Dieser Flug ist ein greifbares Ergebnis des gemeinsamen Bestrebens der vier Konzerne, den Luftverkehr zu dekarbonisieren und eine SAF-Lieferkette in Frankreich zu entwickeln, eine Voraussetzung für die allgemeine Verwendung auf französischen Flughäfen.

Es sind keine Änderungen an der Lager- und Verteilungsinfrastruktur, an Flugzeugen oder Triebwerken erforderlich, um Biotreibstoffe einzubauen. Ihre schrittweise weltweite Einführung soll die CO2-Emissionen im Luftverkehr deutlich reduzieren, was den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen entspricht.

Der für diesen Flug verwendete Biotreibstoff wurde aus Abfällen und Reststoffen aus der Kreislaufwirtschaft hergestellt. Total produzierte den SAF aus Altspeiseöl in seiner Bioraffinerie La Mède in Südfrankreich und in seiner Fabrik in Oudalle bei Le Havre, ohne dabei neues Pflanzenöl zu verwenden.

Dieses erste hundertprozentige französische SAF erhielt die ISCC-EU-Zertifizierung des International Sustainability & Carbon Certification System, einer unabhängigen Organisation, die Nachhaltigkeit garantiert. Die 16-prozentige Mischung auf diesem Flug hat die Emission von 20 Tonnen CO2 vermieden.

Mit der Entwicklung und Unterstützung von Frankreichs erster industrieller SAF-Produktion ebnen Air France-KLM, Total, ADP Group und Airbus den Weg für Frankreich, um Innovationen in der Energie- und Umweltwende voranzutreiben. Die französische Gesetzgebung sieht vor, dass Flugzeuge bis 2022 bei allen Flügen ab Frankreich mindestens ein Prozent SAF verwenden müssen. Damit liegt Frankreich vor dem europäischen Ziel, das im Rahmen des europäischen Green Deals eine schrittweise Erhöhung auf zwei Prozent bis 2025 und fünf Prozent bis 2030 vorsieht. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wird Total ab 2024 auch SAF auf seiner rohstofffreien Plattform in Grandpuits bei Paris produzieren.

Der gestrige Flug veranschaulicht, wie verschiedene Triebkräfte zusammenspielen, um den ökologischen Fussabdruck der Luftfahrt zu reduzieren: nachhaltiger Flugtreibstoff, Flugzeuge der neusten Generation und Elektrifizierung des Bodenbetriebs. Der für den Flug eingesetzte Airbus A350 verbraucht 25 Prozent weniger Treibstoff als sein Vorgänger. Darüber hinaus wurde das Flugzeug vom ersten zu hundert Prozent elektrisch betriebenen Betankungsfahrzeug gewartet, das in Frankreich mit dem Know-how von Total entwickelt wurde. Zudem wurde die gesamte von Air France verwendete Bodenausrüstung vollständig elektrisch betrieben.

Air France-KLM ist ein Vorreiter bei der Erprobung nachhaltiger Flugtreibstoffe. KLM führte 2009 den ersten Flug mit SAF-Antrieb durch. Seitdem hat die Gruppe die Zahl der innovativen Programme vervielfacht. Zwischen 2014 und 2016 führte sie beispielsweise in Zusammenarbeit mit einer Total-Tochtergesellschaft 78 Air France-Flüge durch, die mit einer 10-prozentigen SAF-Mischung betrieben wurden. Diese Tests zeigten, dass der Einsatz von SAF keine Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit des Flugbetriebs hat. Air France-KLM beabsichtigt, seine Führungsrolle im Bereich SAF in den kommenden Jahren auszubauen und gleichzeitig einen Beitrag zur Erforschung künftiger Flugzeuggenerationen zu leisten.

Zusätzlich zu diesem Flug führt Airbus mehrere Testreihen durch, um Flugzeuge zu zertifizieren, die in den kommenden Jahrzehnten mit 100 Prozent SAF fliegen werden. Airbus hat ausserdem SAF-Tankstellen in seinen Industrieanlagen installiert, damit es sowohl in der Produktion als auch bei Flugzeugauslieferungen eingesetzt werden kann. Diese Installationen tragen zu den Ambitionen von Airbus bei, alle seine industriellen Aktivitäten zu dekarbonisieren.

Zu diesem Erstflug erklärte Benjamin Smith, CEO von Air France-KLM: «Die Air France-KLM Gruppe hat sich seit vielen Jahren verpflichtet, ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. Zusammen mit der Erneuerung unserer Flotte stellen nachhaltige Flugtreibstoffe mittelfristig den wichtigsten Hebel dar, um die CO2-Emissionen pro Passagier/km bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Diese beiden Massnahmen stehen daher im Mittelpunkt unserer Strategie, neben dem Ökopiloten und einem klimaneutralen Bodenbetrieb. Frankreich hat derzeit die Möglichkeit, sich als Vorreiter bei der Produktion und Nutzung nachhaltiger Treibstoffe zu positionieren, und wir tun alles, um gemeinsam mit unseren Partnern dazu beizutragen. Die Entstehung eines wirtschaftlich tragfähigen französischen Biotreibstoffsektors für die Luftfahrt zu unterstützen, ist eine strategische Priorität für das Land und den Konzern.»

Patrick Pouyanné, Chairman und Chief Executive Officer von Total, erklärte: «Die Entwicklung von Biotreibstoffen ist Teil der breit angelegten Energiestrategie von Total zur Dekarbonisierung des Transportsektors. Nach dem erfolgreichen Start der Produktion von nachhaltigen Flugtreibstoffen in unseren Anlagen in Frankreich im vergangenen März, passen wir unsere Industrieanlagen weiter an, um uns auf die wachsende Nachfrage der Luftfahrtindustrie im kommenden Jahrzehnt vorzubereiten. Indem wir die Kohlenstoffintensität der von unseren Luftfahrtindustriekunden verwendeten Energieprodukte direkt reduzieren, arbeiten wir aktiv mit ihnen zusammen, um gemeinsam mit der Gesellschaft das Ziel zu erreichen, bis 2050 Netto-Null zu werden.»

Augustin de Romanet, Vorsitzender und CEO der Groupe ADP, betonte: «Dieser erste Flug vom Flughafen Paris-Charles de Gaulle ist ein Symbol für unser Bestreben, den Luftverkehr zu dekarbonisieren, indem wir neue nachhaltige Flugtreibstoffe in die Flugzeuge integrieren. Der europäische Fahrplan für den Luftverkehr zielt auf Null-Netto-Emissionen bis zum Jahr 2050 ab, und als Flughafenbetreiber sind wir bestrebt, diese Energiewende zu unterstützen und unverzüglich damit zu beginnen, unseren Betriebsprozess und unsere Infrastruktur umzustellen.»

Guillaume Faury, CEO von Airbus, fügte hinzu: «Nachhaltige Treibstoffe sind ein wichtiger Hebel, um unsere Ziele der Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors zu erreichen, und Airbus unterstützt alle Initiativen, die zu ihrer Entwicklung und Nutzung auf kommerziellen Flügen beitragen. Es bedarf eines koordinierten Vorgehens aller Beteiligten, um den Anteil dieser nachhaltigen Treibstoffe zu erhöhen, die bereits heute in bis zu 50 Prozent unserer Flugzeuge eingesetzt werden können, ohne dass Änderungen oder betriebliche Auswirkungen erforderlich sind, und so deren Umweltauswirkungen zu verringern.»

1 Nachhaltiger Flugkraftstoff (SAF) ist eine Mischung aus konventionellem Flugtreibstoff (JET-A1) und Biojet-Treibstoff, der aus Abfällen und Reststoffen aus der Kreislaufwirtschaft (Tierfett, Altspeiseöl etc.) hergestellt wird. Biojet-Treibstoff hat ähnliche Eigenschaften wie JET-A1 und erzeugt über seinen Lebenszyklus bis zu 90 % weniger CO2-Emissionen im Vergleich zum fossilen Äquivalent.

Air France-KLM Medienkontakt:
c/o Panta Rhei PR AG
Reto Wilhelm / Nina Rafaniello
airfrance-klm@pantarhei.ch
+41 (0)44 365 20 20
www.airfranceklm.com
Twitter: @AirFranceKLM

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