Zum Alzheimertag am 21. September
Der Welt-Alzheimertag im September macht seit 1994 auf die Situation der Demenz-Kranken und ihre Angehörigen aufmerksam. Ebenfalls diesen Monat ist ein Buch über Demenz erschienen, das unser Agentur-Mitglied Esther Hürlimann geschrieben hat.
Mit dem Älterwerden unserer Gesellschaft nimmt auch die Zahl an Demenzerkrankten stetig zu. So gibt es in der Schweiz jährlich rund 35’000 neu betroffene Menschen. Obwohl in den letzten Jahren die Kompetenz zugenommen hat, Menschen mit Demenz medizinisch zu versorgen, zu pflegen und zu betreuen, ist jede Erkrankung eine grosse Herausforderung. Gerät der kognitive Kompass eines Elternteils oder Partners plötzlich durcheinander, gerät oft auch ein bis dahin funktionierender Alltag aus den Fugen.
Alltag statt Therapie
Und da setzt das Haus Herbschtzytlos in Mauensee an, das seit rund 15 Jahren Menschen mit Demenz betreut und pflegt. «Alltag leben» lautet das Motto des Hauses, das die oft körperlich noch fitten, aber kognitiv beeinträchtigten Menschen in einer Gross-WG als Tages-, Ferien-, oder auch Ganzzeitgäste begleitet. Wer das Haus betritt, trifft hier auf ein reges Alltagsleben, wo Gäste mit Wäschekörben unterwegs sind, in der Küche Karotten rüsten und Geschirr abtrocknen oder im Garten Kaninchen füttern und bei den Hühnern Eier holen.
Lebensfreude trotz Demenz
Ich durfte im Rahmen eines Buchprojekts das Haus Herbschtzytlos und ihre beiden Leiterinnen Carol und Sabrina über eine längere Zeit begleiten und kennenlernen. Herausgekommen ist ein Buch, das Einblick gibt in die Arbeit der beiden, die sich täglich dafür engagieren, das Leben von Menschen mit Demenz persönlicher, lebendiger und kreativer zu gestalten und ihnen ihre Würde zurückzugeben. Wir begegnen den oft tabuisierten Aspekten dieser Krankheit und lernen aber auch, wie die Diagnose Demenz mit Lebensfreude und Liebe verbunden sein kann.
Ein Buch, das Mut macht
Das Buch richtet sich sowohl an Betroffene wie auch Angehörige und Fachkräfte. Es ist eine Inspiration für alle, die sich für die Begleitung von dementen Menschen interessieren und zeigt, dass es neben den Herausforderungen dieser Krankheit auch Raum für positive Erfahrungen und emotionale Bindungen gibt.
Foto: ©Panta Rhei PR AG