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Good Cop – Bad Cop: Storytelling in der aktuellen Realität

von Jesca Li Baumann

Lasst uns eine kleine Zeitreise machen, zurück an einen sonnigen, aber frischen Montagmorgen im letzten Oktober: Elf grosse Augenpaare schauen uns an. Uns, das sind Reto Wilhelm, Inhaber unserer Agentur und Jesca Li Baumann, Senior Beraterin derselben. Wir sind zusammen ins herbstliche Engadin gereist, genauer gesagt nach Samedan an die Höhere Fachschule für Tourismus Graubünden (HFTGR), um die Studierenden des Saisonmodells eine Woche lang in Storytelling zu schulen – klassisches Storytelling und Storytelling über die neuen digitalen Plattformen.

Werkzeuge und praktisches Know-How

Unser Ziel ist es, den Studierenden möglichst viele Werkzeuge und praktisches Know-how mit auf den Weg zu geben, und noch wichtiger, sie zum Selberdenken und Selberhandeln anzuregen. Während Reto ein «alter Hase» ist, betritt Jesca zum ersten Mal das Terrain der fachhochschulischen Lehre. Zwar hat sie ihr fundiertes Wissen bereits in verschiedensten Kontexten vermittelt, sei es an Social Media Workshops im Fashionhotel, bei massgeschneiderten Schulungen für unsere Kundschaft oder auch in 1:1-Beratungen für Unternehmen. Aber wie werden die jungen Studierenden der Generation Z darauf reagieren, die sozusagen zu diesem Kurs verdonnert wurden?

Wochenchallenge

Morgens steigen wir jeweils mit einem Theorieblock ein, klassisches Storytelling gefolgt vom Pendant in der digitalen Welt, mit sporadischen Einwürfen des jeweiligen Gegenübers ganz in «Good Cop-Bad Cop» – Manier, die Frage ist nur, wer ist der nette Polizist und wer der Böse…?

Am Nachmittag folgen praktische Aufgaben, begleitet von einer Wochenchallenge der digitalen Welt:
Jede:r Studierende soll ein neues Instagram-Profil erstellen, zu einer freigewählten Thematik mit einer eigenen Bildsprache und dieses als Spielwiese nutzen.

Weshalb ein neues Profil? Als wichtiges Learning dieser Woche haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass die Studierenden sensibilisiert werden sollen, wie auf den sozialen Plattformen getrickst und gepanscht wird. Die Tools dazu liefern wir gleich mit, mit der Aufforderung, diese nach Lust und Laune anzuwenden, seien es nun Bots, Followerkauf, Kommentargruppen usw. Da dies jedoch nicht immer ganz risikofrei ist, möchten wir nicht das private Profil – wenn überhaupt vorhanden – den Studierenden exponieren. Und wir möchten dass alle unter den gleichen Voraussetzungen agieren, also bei Null beginnen.

Während sich anfangs die Begeisterung in Grenzen hält, werden wir von dem Engagement, des Herzblutes und der Professionalität der Studierenden überrascht, sie scheinen trotz anfänglicher Zweifel Feuer gefangen zu haben. Und eine Handvoll wagt es wirklich sogar in die Trickkiste zu greifen und führt uns allen vor Augen, wie einfach es ist, sich auf Instagram als relevant zu präsentieren, ohne grossen finanziellen oder personellen Aufwand. Andere nutzen gekonnt die Netzwerkpower der sozialen Netzwerke und werden mehrfach reposted.

Und auch die anderen praktischen Aufgaben werden seriös und angepackt, kritische Fragen gestellt und spannende Überlegungen einbezogen, sei es nun beim Verfassen einer Medienmitteilung, beim Planen eines Presseevents oder bei der Vermarktung einer Destination.

Relations für alle Sinne

Um den Studierenden das Potential der «Relations» von «Public Relations» praktisch näher zu bringen, haben wir verschiedenen Goodies von unseren Kontakten mitgebracht, die sie täglich gewinnen können:

Darunter sind Gutscheine der RhB, des WOW Museums, Urbanys, Changemaker, happybrush und Safety Bags. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den Sponsoren bedanken.

Auch den krönenden Abschluss am letzten Tag in Zürich, gelingt nur dank unseren guten «Relations»: Wir dürfen im Ringier Pressehaus den Macher:innen von BlickTV über die Schultern spienzeln, erfahren mehr über die Arbeit von Senior Editor Tom Wyss vom Blick Brand Studio und geniessen auf dem MS Helvetia der ZSG ein Abschlussmittagessen auf den Zürichsee.

Für uns als Panta Rhei war die Woche an der HFTGR eine Bereicherung und stimmt uns sehr positiv, wenn es um die Sicherung des Nachwuchses geht. Zu sehen, wie kritisch, engagiert und smart die nächste Generation agiert, ist wunderschön.

Aber wie haben es die Studierenden erlebt? War es für sie genauso bereichernd, wie für uns? Und konnten wir ihnen Nützliches für ihren Berufsalltag mitgeben?
Dazu lest Ihr im nächsten Post die Einschätzung von Student Gaël Hänni.

Bis dann, Eure Pantas

PS. Möchtet Ihr sattelfester werden punkto Storytelling und digitalen Netzwerken? Oder wärt Ihr froh, Euch gar nicht um Eure Plattformen kümmern zu müssen? Dann kontaktiert uns, gerne stellen wir für Euch einen individuellen Workshop nach Euren konkreten Bedürfnissen zusammen oder zeigen Euch, wie wir Euch punkto Social Media unterstützen können, vom Konzept bis zur Umsetzung und Bewirtschaftung.

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