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TikTok: Die Unternehmen klopfen an

von Roman Bärtschi

Im Jahr 2020 richten die Kommunikations- und Marketingprofis die Augen ganz besonders auf ein soziales Netzwerk. Die dazugehörende App war bereits vor zwei Jahren die am meisten heruntergeladene weltweit. Angeblich verfügt die Plattform heute über 1 Milliarde aktive Nutzer. Twitter und Snapchat hat sie schon hinter sich gelassen. Facebook hat mit circa 2.3 Milliarden Usern zwar klar die Nase vorn. Um Platz zwei aber liefert sich das chinesische Wunderkind TikTok derzeit mit Instagram ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Im Herbst 2016 wurde die Video-App vom chinesischen Unternehmen ByteDance unter dem Namen Musical.ly lanciert. Im August 2018 wurde sie in TikTok umbenannt. Glaubt man den kursierenden Nutzerzahlen, ist TikTok die Schnellstarterin unter den Social-Media-Plattformen: Facebook und Instagram benötigten deutlich länger, um die Schallgrenze von einer Milliarde Usern zu knacken.

Unternehmen entdecken Potenzial

Inzwischen setzen auch immer mehr Schweizer Unternehmen auf TikTok. Schweiz Tourismus, Coop oder Radio Energy bewegen sich mit ihren Abonnentenzahlen schon im zweistelligen Tausenderbereich. Wer die Grundidee der Video-App verstanden hat, kann marketing- und PR-technisch grossen Profit aus ihr schlagen.

Was auf Instagram funktionieren mag, führt aber bei TikTok noch lange nicht zum Erfolg. Einmal hübsch im Fitnessstudio den Proteindrink in die Kamera halten, ist der falsche Ansatz, um auf TikTok zu punkten. Sich attraktiv auf einem Foto zu inszenieren reicht hier nicht aus. Auf Tiktok gilt es, die richtige Mischung aus lustig, unterhaltsam und anregend zu finden. Was ankommt, bestimmen schlussendlich die Nutzer.

Die Herausforderung annehmen

Um die Community zum Interagieren anzuregen, hat TikTok ein eigenes Anzeigen-Format entwickelt: die Hashtag Challenge. Für Unternehmen ist es sicherlich die spannendste Möglichkeit, um auf dem Video-Netzwerk auf sich aufmerksam zu machen. Nutzer wollen heute nicht mehr nur konsumieren, sondern auch selber Videos produzieren. Dazu animieren die Challenges. Gleichzeitig fördern sie auch die Verbreitung bestimmter Hashtags und somit die Brand Awareness, was an folgendem Beispiel von Zalando Deutschland deutlich wird: Mit seinem neuen Slogan «Free to be» konnte der Online-Versandhändler mittels einer bezahlten Hashtag Challenge in seiner Community über 600 Videos generieren, die teilweise über 70’000 Likes erhielten. Auch die Statistik spricht für dieses Format: Im Oktober 2019 nahmen laut dem Digital-Marketing-Blog «Futurebiz» 35 Prozent aller TikTok-Nutzer an Hashtag Challenges teil und 16 Prozent aller Videos stammen aus solchen.

Fazit

Die aufstrebende App TikTok hat mittlerweile, auch was Marketing-Möglichkeiten betrifft, auf die Überholspur gewechselt. Das Video-Netzwerk bietet grosses Potenzial, um Aufmerksamkeit und Reichweite zu erzeugen. Dabei gilt es zu beachten, dass TikTok zurzeit hauptsächlich eine junge Zielgruppe bedient. Auch deshalb könnte es sich in der Zukunft auszahlen, heute schon auf TikTok zu investieren.

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